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BIOGRAPHIE


Thomas Jahn wurde am 29. Dezember 1940 als einziger Sohn eines Publizisten und einer Sängerin in Berlin geboren. Schon früh interessierte er sich für Literatur und Musik.

Nachdem der Vater 1949 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, zog die Familie 1950 nach Hamburg. Nach einem einjährigen Sanatoriumsaufenthalt in einer Lungenheilanstalt nahm er 1953 Unterricht in Posaune. An der Schule begann er sich für Jazz zu interessieren und gründete mit anderen eine Schüler-Band. Er verfolgte mit zunehmendem Interesse die  aktuelle amerikanische Jazzszene.

1962 begann er an der West-Berliner Hochschule für Musik   Komposition bei Prof. Heinz Friedrich Hartig, Kontrapunkt bei Prof. Ernst Pepping, Instrumentation bei Prof. Frank Michael Beyer und Zwölfton-Analyse bei Prof. Josef Rufer zu studieren. Er sang im Kirchenchor der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem und lernte dort seine spätere Frau kennen. Mit Kommilitonen wie Gerald Humel, Karl-Heinz Wahren, Wilhelm Dieter Siebert u.a. gründete er die "Gruppe Neue Musik Berlin".

1964 begann er ein Posaunenstudium am Städtischen Konservatorium, das er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg fortsetzte und 1968 samt einem Examen für private Musikerzieher abschloss. 1967 heiratete er die Lehrerin Rosemarie Born. In gleichen Jahr wurde er Assistent seines Posaunenlehrers Prof. Horst Raasch. Er spielte in diversen Hamburger Orchestern und Studios. Von 1971 bis 1978  war er Dozent für Posaune und Schulpraktisches Musizieren. Gleichzeitig studierte er von 1969 bis 1972 Dirigieren bei Prof. Alfred Bittner.

1968 gründete er mit Wolfgang Florey, Jens Peter Ostendorf, Beate Gabriela Schmitt u.a. die Gruppe "Hinz und Kunzt", die sich der freien Improvisation widmete. In diesem Jahr wurde sein erster Sohn Andreas geboren.

1969 verbrachte er einen Arbeitsaufenthalt in Los Angeles bei der Sängerin, Komponistin und Arrangeurin Anita Kerr und lernte dort das Know how des Arrangierens von Popmusik  kennen.

Die in "Ensemble Hinz&Kunst" umbenannte Gruppe widmete sich ab 1970 mehr und mehr den Möglichkeiten des kollektiven Komponierens von Musik, indem sie die Produktion und ihre Reproduktion in einer Hand behielten und damit der gängigen Trennung von Produzierenden und Reproduzierenden entgegentraten. Im Laufe der Jahre entstanden im theatralischen Bereich mehrere  Kompositionen. Für ihr musikalisches Märchen "Mongomo in Lapislazuli" erhielt das Ensemble 1979 den Preis der Jury des Internationalen Komponistenseminars in Boswil (Schweiz). Gleichzeitig unterstützte das Ensemble die politische Liedermacherszene.

Von 1973 bis 1974 war er musikalischer Leiter am Thalia Theater in Hamburg und betreute mehrere Produktionen. Mit dem ?Ensemble Hinz&Kunst" führte er 1973 die unter der künstlerischen Gesamtleitung von Hans Werner Henze stehende szenische Kantate "Streik bei Mannesmann" bei den "X. Weltfestspielen der Jugend und Studenten" in Berlin (DDR) auf. Für die Einspielung der Kantate erhielt das Ensemble 1976 den Schallplattenpreis "Künstler des Jahres" der deutschen Phonoakademie. Es entstand nun eine mehrjährige Zusammenarbeit mit Henze, der Thomas Jahn intensiv förderte. 1974 wurde sein zweiter Sohn Nikolaus geboren.

1975 beauftragte Henze den Komponisten für das 1. Festival seines "Cantiere Internazionale d´Arte" im toskanischen Montepulciano eine Oper zu komponieren. "Il Palazzo Zoologico" wurde im folgenden Jahr unter der Regie von Volker Schloendorff und Matthieu Carriere mit dem "Ensemble Hinz&Kunst" uraufgeführt. In den folgenden Jahren erhielt er weitere Aufträge. Dazu gehörte auch das von dem Choreographen William Forsythe und dem Komponisten konzipierte Ballett "Peccato che sia una sgualdrina" ("Schade, daß sie eine Hure ist"). In den folgenden Jahren wandte sich der Komponist mehr und mehr dem Tanztheater zu.

Von 1978 bis 1980 studierte Jahn bei Prof. Werner Krützfeld Musiktheorie an der Hamburger Hochschule für Musik und darstellende Kunst. 1979 erhielt er den Förderpreis des Bachpreises der Freien und Hansestadt Hamburg.

1979 wurde er Lektor im Hamburger Peer Musikverlag. Er initiierte die Aquisition von Werken von Udo Zimmermann, Mathias Spahlinger, Joachim Krebs und anderen Komponisten.

Mit dem aus dem "Ensemble Hinz&Kunst" hervorgegangenen "Ensemble L´art pour l´art" kam es in den folgenden Jahren zu einer intensiven Zusammenarbeit.

1986 verließ er den Musikverlag, um seitdem als freischaffender Komponist zu leben.

1989 wurde er Musiklehrer an der "Erika Klütz-Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik", an der er in den folgenden Jahren mehrere Projekte initiierte.

1990 gründete er mit Geeske Hof-Helmers, Ulrike Gabrielli, Bernhard Asche u.a. das Theater "Scala" und führte hier sein "Tender Buttons - ein poetisches Musiktheater" auf.

1993 gründete er "Die Eppendorfer Blechbläser" und komponierte und arrangierte für sie.

1995 erhielt er für seine Komposition "Magnificat ´95" den Kirchenmusikpreis der Stadt Neuss und
1998 den Preis des deutschen Musikrats für die Chorsatire "Blühende Lamdschaften".

2001 gründete er mit Tassilo Jelde, Bernhard Asche, Ludolf Kleemeier u.a. das "Ensemble Undezett".

Heute lebt Thomas Jahn in Hamburg und im Wendland.


(Stand: Dezmber 2004)
 
       
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